Der Jemen, die Huthis, Israel und deutsche Schlagzeilen

Man muss die Kommentare unter den Beiträgen in den Medien über Israel und den Jemen nicht lesen, um zu wissen, was sie enthalten werden: Israel greift ein weiteres Land an, völlig wahllos und skrupellos, getrieben von Gier nach Macht, Krieg und Zerstörung. An diesem Punkt spielt es keine Rolle, ob man diese Menschen, die von einer fast schon manischen anti-israelischen Weltanschauung getrieben sind, mit Fakten, Informationen und Kontext konfrontiert -  sie werden nur das sehen, was sie sehen wollen. Jeder Versuch, einen Dialog zu führen, scheint immer aussichtsloser. Es ist erschreckend, dass die Struktur und Wortwahl vieler Medienberichte diesen ideologischen Hass noch weiter anheizen. Das ist gefährlich und unverantwortlich.

Die Huthis haben seit dem 7. Oktober Israel wiederholt mit ballistischen Raketen und Drohnen beschossen, unzählige Sirenen ausgelöst, Israelis getötet und Häuser beschädigt. Israel greift nun die von den Huthis kontrollierten Gebiete im Jemen als Vergeltung für diese unaufhörlichen Angriffe an, wie es jedes andere Land der Welt tun würde.

Die schiitischen Huthis sehen sich als Teil der vom iranischen Mullah-Regime geführten „Achse des Widerstands“, die gegen Israel, die USA und den Westen insgesamt gerichtet ist. Zu dieser Achse gehören auch die libanesische Hisbollah, die palästinensische Hamas, diverse irakische Milizen und das frühere syrische Assad-Regime.

Auf dem Foto unten sieht man einen Kämpfer der Huthi-Miliz in der jemenitischen Hauptstadt Sana'a vor einem Plakat, auf dem auf Arabisch steht: “Allah ist der Grösste von allen, Tod für Amerika, Tod für Israel, ein Fluch für die Juden, Sieg für den Islam.” DAS ist der ideologische Kurs der Huthis und ihr Wahlspruch. 

Der seit 2014/2015 andauernde Bürgerkrieg im Jemen hat nach internationalen Schätzungen bis 380.000 gefordert; mehrere Millionen Menschen wurden vertrieben und hat unermessliches Leid über die Bevölkerung gebracht.

Aber in einem Weltbild, in dem Israel als der alleinige Aggressor und Kriegstreiber im Nahen Osten gilt und alle, die das Land unterstützen oder dort leben, als verachtenswerte Zionisten bezeichnet werden, findet keine Information Platz, die nicht das vorgegebene Narrativ stützt.